Freitag, 5. Januar 2007

Rückblicke

Es ist mal wieder soweit, das alte Jahr ist zuende, das neue hat angefangen. Die typische Zeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und ein bißchen in sich zu gehen. Vorsätze zu fassen, die meistens relativ schnell wieder vergessen oder verworfen werden.
Im Frühjahr ist Amadeus eingezogen. Elf Wochen alt und soooo niedlich... ein echter Hundewelpe halt. Das brachte viel Chaos und Action mit sich und jede Menge Arbeit, so ein Hund erzieht sich schließlich nicht von allein. Mal ganz ehrlich, so sehr ich Amadeus auch vefluche, wenn es sintflutartig regnet und er mich anguckt mit einem Blick, der mir sagt "Mach schnell Frauchen, das Wasser steht mir schon in den Augen. Ich muss ganz dringend auf Toilette!!", ich liebe ihn doch. Amadeus brachte eine weitere große Freude mit: durch ihn lernte ich jemanden kennen, der seitdem eine große Rolle in meinem Leben spielt. Ich möchte Shadolino und sein Frauchen auf keinen Fall mehr missen. Für solche Begegnungen gibt es einen Ausdruck: Wir haben uns gesucht und gefunden. Und das ist gut so.
Dann wurde Dalí verlassen. Ein denkwürdiges Ereignis. Ihn durch die verschiedenen Post-Beziehungs-Phasen zu begleiten, war traurig, witzig, merkwürdig und letzten Endes sehr schön. Ich bewundere seine Art, mit dieser Situation umzugehen und kann eigentlich nur applaudieren. Ohne Dalí wäre mein Leben um einiges ärmer. Umso schöner war es natürlich, ihn endlich in seiner Wahlheimat zu besuchen. Eine sehr gute gemeinsame Freundin, die in Wahrheit zur Familie gehört und ich machten uns auf, die über 600 Kilometer zu bewältigen um ein langes Wochenende bei Dalí zu verbringen. Ein paar wundervolle Tage, sehr witzig, mit vielen tollen Gesprächen.
Ich habe viele Bewerbungen geschrieben. Es war nicht leicht, von "Jura ist nicht das Richtige für mich" zu "das will ich machen" zu kommen, aber ich habe es geschafft, dank einiger sehr lieber und hilfreicher Menschen in meinem Leben, die sich immer wieder Zeit für mich genommen haben, mich unterstützt und mir gut zugeredet haben.
Eigentlich sind wir hier auch schon bei Weihnachten angekommen. In der ersten Adventswoche wurde ich zu einer Bewerberrunde eingeladen, die erste in meinem Leben. Und das dann auch gleich in einem der größten Logistikunternehmen weltweit. In der zweiten Adventswoche bekam ich Besuch von Shadolino und seinem Frauchen und einen Anruf von besagtem Unternehmen, sie würden sich freuen wenn ich zur zweiten Runde anträte. In der dritten Adventswoche waren alle Weihnachtseinkäufe erledigt und ich erhielt einen weiteren Anruf: Ob ich Lust hätte, zu einem persönlichen Gespräch zu kommen? In der vierten Adventswoche dann der letzte Anruf: Sie würden mich gerne als Auszubildende unter Vertrag nehmen. Das schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt, wenn auch ein paar Tage verfrüht.
Das war es eigentlich auch schon. 2006 war, wie jedes andere Jahr auch, durchwachsen. Es gab Enden, schreckliche wie auch schöne, traurige, witzige und einfach gute Momente, Anfänge und vor allem eins: Leben.
Alles in allem also ein gutes Jahr.

Dienstag, 5. Dezember 2006

Verarscht!

Vor etwa acht Wochen habe ich in unserer Stadtteilzeitung eine Anzeige gesehen, in der eine Tierhandlung Mitarbeiter suchte. Ich habe mich also da beworben und dann nach circa sechs Wochen einen Brief bekommen, in dem ich zu einem Bewerbungsgespräch am 23. November eingeladen wurde. Das Gespräch verlief auch ganz gut und ich wurde verabschiedet mit den Worten: "Wir melden uns dann bei Ihnen." "Na super," hab ich gedacht, "von denen hörste nie wieder was, höchstens schicken sie dir deine Bewerbungsunterlagen zurück."
Aber, wie das Leben so spielt... am 25. November ruft mich die Dame, die das Bewerbungsgespräch zusammen mit dem Chef geführt hatte, doch tatsächlich an und fragt mich, wann ich denn anfangen könnte. Da hab ich doch gleich gesagt "Am liebsten gestern!" Sie erzählt mir also, ich solle mich die Woche nochmal melden, damit sie mir sagen kann, wie ich ab dem 01.12. eingeteilt bin. Ist auch alles toll gelaufen, ich durfte Freitag und Samstag gleich sechs bzw acht Stunden arbeiten. Ich komme dann am Samtag abend von meinem zweiten Arbeitstag in der Tierhandlung nach Hause und finde einen großen Umschlag in meinem Briefkasten, der nur so nach zurückgeschickten Bewerbungsunterlagen und einer Absage stinkt. Genau das war dann auch drin, von jener besagten Tierhandlung. Nach meinem zweiten Arbeitstag!! Da kam ich mir so ein ganz klitzekleines bißchen verarscht vor. Aber nur unwesentlich.
Letzten Endes war dann bloß eine Sektretärin in der Zentrale zu doof zu lesen, ich sollte nämlich gar keine Absage bekommen. Ich arbeite also weiterhin da und darf am Mittwoch abend sogar an einer Schulung eines Futtermittelherstellers teilnehmen. Toll, oder?

Mittwoch, 15. November 2006

Was zum Nachdenken

Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal.

Aus dem Talmud

Montag, 30. Oktober 2006

Die Anderen

Warum eigentlich machen wir uns so viele Gedanken darüber, was andere Leute von uns denken?
Denn das tun wir. Wer etwas anderes behauptet, lügt.
Egal, ob wir Wert auf die Meinung unserer Eltern legen, ob es uns wichtig ist, was unsere Freunde von uns denken oder ob wir uns Gedanken machen, was noch andere Menschen von uns halten, einen guten Eindruck wollen wir hinterlassen. Oder zumindest EINEN Eindruck. Warum eigentlich?
Sind wir von der Meinung anderer abhängig? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir diese Frage mit "Ja." beantworten. Denn wie wir von den Menschen um uns herum wahrgenommen werden beeinflußt unser Denken und Handeln. Unser Umfeld prägt uns. Ob wir es zugeben wollen oder nicht, eine gescheiterte Beziehung beeinflußt, wie wir mit der nächsten Beziehung umgehen. Enttäuschtes Vertrauen oder eine mißbrauchte Freundschaft ändern unser Verhalten gegenüber jenen, die unsere Freunde werden können. Bisherige Erfahrungen haben uns zu den Menschen gemacht, die wir heute sind. Unabhängig davon, ob wir uns darüber im Klaren sind, wollen wir, dass unsere Eltern, Freunde, Partner gut von uns denken.
Wir wollen unser Umfeld nicht enttäuschen. Aber warum? Sollten wir nicht in erster Linie uns selbst gefallen? Mit unserem Leben selbst glücklich sein? Und genau das ist der springende Punkt: Wie können wir glücklich sein, wenn wir niemanden haben, mit dem wir unser Glück teilen können? Mit wem sollen wir uns über einen gelungenen Abend freuen, wenn wir niemanden haben, der daran teilnimmt?
Nur durch Feedback von außen können wir uns selber wahrnehmen. Durch die Reaktionen anderer auf unsere Äußerungen und Handlungen können wir uns ein Bild von uns selbst machen. Und nur wer sich selbst sieht, kann Fehler entdecken und an sich arbeiten. Wer sich selbst sieht, kann aber vor allem die positiven Dinge erkennen. Die Eigenschaften, die uns liebenswert machen.
Ich denke, daß wir genau deshalb Wert auf die Meinung anderer legen. Wir wollen wissen, daß wir liebenswert sind. Daß es Leute gibt, die uns gern haben. Denn nur wer sich geliebt fühlt, kann glücklich sein.

Donnerstag, 10. August 2006

Nachbarn und Briefe

In diesem Eintrag soll es um Nachbarn und Briefe gehen. Von meinen ersteren habe ich nämlich einen letzteren bekommen.
Für diejenigen, die es nicht wissen: ich habe einen kleinen Hund. Wobei sich das "klein" auf das Alter des Hundes bezieht, nicht auf seine Größe. Amadeus "der Bekloppte" ist an der Schulter nämlich etwa 65 cm groß und wiegt gute 30 kg. Ein kleiner Querschläger, seine Eltern sind nämlich beide kleiner. Wie das bei Mischlingen halt so ist, da weiß man nie was man am Ende bekommt. Und um Amadeus geht es in dem Brief, den ich von meinen Nachbarn bekommen habe. Dieser Brief hat mich ziemlich aufgeregt. Ich war so wütend, daß ich angefangen habe zu weinen. (Das passiert mir manchmal.) Ich habe einen Antwortbrief geschrieben, der seitdem bei mir zu Hause rumliegt. Nun habe ich mir gedacht, ich könnte diese beiden Briefe doch hier veröffentlichen und das mache ich jetzt. Viel Spaß beim Lesen!

"Hallo Nachbarn,
sind Sie auch als Kinder an den Ohren gezogen worden?
Dieser Hund ist zu groß für Sie, ein kleiner hätte es auch getan.
Uns tut dieses Tier erbärmlich leid, viele Nachbarn sind entsetzt über die Erziehungsmethode.
Ein Tier möchte mit anderen Hunden spielen und nicht stundenlang übern Balkon gucken.
Wir werden es uns noch eine zeitlang anschauen, dann werden wir den Tierschutz einschalten. Bewegen Sie sich mal und gehen Sie mit dem armen Hund spazieren.
Auch möchten wir, dass abends der Kot aufgenommen wird, dort spielen Kinder.
Wir möchten noch nicht die Saga einschalten. Bitte denken Sie an unsere Bitte und erziehen Sie den Hund richtig.
die Anwohner"

"An „die Anwohner“,
sind Sie als Kinder nicht beachtet worden? Denn so sehr, wie Sie sich in unser Privatleben einmischen, scheinen Sie nichts Besseres zu tun zu haben.
Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen, von einem Hundewelpen, der „in die Wurst“ gekommen wäre, wenn sich nicht zwei Menschen seiner erbarmt hätten. Sie haben ihn aufgenommen, ohne vorher zu wissen, wie er aussieht oder wie groß er werden würde. Diese Menschen haben kein Geld für eine teure Hundeschule oder einen teuren Hundetrainer. Trotzdem geben Sie sich Mühe, den Hund so zu erziehen, dass er niemanden belästigt. Er soll nicht einfach auf Fremde, egal ob Menschen oder andere Hunde, zulaufen und sie anspringen. Es ist klar, dass das gerade bei einem großen Hund zu Problemen führen kann. Der Hund ist aber noch jung und vergisst manchmal, was er bereits gelernt hat. Und es kann ganz schön weh tun, wenn ein 30-Kilo-Hund mit Schwung an der Leine zieht. Die Geste, einen Hund an den Ohren zu fassen um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, tut ihm nicht weh. Daß der Hund dann fiept, liegt daran, daß er weiß, daß er Mist gebaut hat und nicht will, daß Frauchen böse mit ihm ist.
Außerdem ist es nicht fair, dass Sie, ohne unseren Tagesablauf zu kennen, darauf schließen, dass der Hund keine Bewegung bekommt. Wann gucken Sie denn immer aus dem Fenster, um Ihre Nachbarn zu beobachten? Auch schon morgens um 6:00 oder 7:00 Uhr? Dann wird dieser Hund nämlich ausgeführt. Und das immer mindestens 1 ½ Stunden lang. Da trifft man immer andere Mensch-Hund-Gespanne, die sich einen Moment Zeit nehmen, um die Hunde spielen zu lassen. Auch treffen sich Herrchen und Frauchen besagten Hundes mit einem befreundeten Pärchen, die eine Hündin haben. Die beiden Tiere verstehen sich sehr gut und freuen sich immer, wenn sie zusammen spielen können. Diese Treffen finden zwar nicht immer, aber doch fast immer, einmal die Woche statt. Außerdem geht Frauchen mit dem Hund auch oft in den Stall, damit der Hund lernt, mit Kindern, Pferden und Katzen umzugehen. Auch hier trifft man immer wieder auf andere Hunde mit ihren Besitzern und auch hier findet sich immer etwas Zeit zum Spielen. Ganz abgesehen davon, finden Pferd und Hund es auch wahnsinnig toll, sich gegenseitig zu jagen. Der Hund wird also durchaus genügend bewegt, nur vielleicht nicht genau dann, wenn Sie gerade hinsehen.
Zu ihrem letzten Kritikpunkt: Kot. Der kommt immer in eine Tüte, die dann postwendend im Müllcontainer landet. Vielleicht schließen Sie von sich auf andere. Vielleicht kriegen Sie auch einfach nur was durcheinander. Aber wir nehmen unseren Kot immer mit und schmeißen ihn weg. So wie es sich gehört.
Also, fassen Sie sich ein Herz, gehen Sie in sich und denken Sie einen Moment lang nach. Dinge sind nicht immer so wie sie scheinen. Rechtfertigt der falsche Eindruck eines Fremden, daß Eltern ihr Kind weggenommen wird? Nein? Dann nehmen Sie mir nicht meine Eltern weg. BITTE!!
Vielen Dank im Voraus von einem kleinen Hund, der sich dort wo er ist, sehr wohl fühlt.
Euer Amadeus"

Diese beiden Briefe lasse ich jetzt einfach mal so im Raum stehen.
Auch gelobe ich Besserung und verspreche, regelmäßiger zu schreiben.
Donna

Samstag, 22. Juli 2006

Familie oder so ähnlich

Diesmal will ich, wie am Titel erkennbar, auf das Thema Familie eingehen. Das war bei uns schon immer reichlich kompliziert. Vielleicht weniger als in manchen anderen Familien, aber mehr als in der Durchschnittsfamilie.
Meine Eltern haben sich getrennt, da war ich so ungefähr neun Jahre alt. Anfangs sind meine Eltern zwar zivilisiert miteinander umgegangen, haben aber Kontakt, wo nicht unbedingt erforderlich, vermieden. Mit der Zeit haben sie dann irgendwann verstanden, daß sie drei gemeinsame Kinder haben, die sehr darunter leiden wenn ihre Eltern sich wie die letzten Affen aufführen. Soll heißen, sie haben gelernt damit zu leben, daß ihre Ehe vorbei war.
Mein Vater ist, wie ich schon im ersten Eintrag geschrieben habe, vor viereinhalb Jahren gestorben. Seitdem geht bei uns wirklich gar nichts mehr. Oder nur sehr wenig.
Ich hatte zu meinem Vater ein sehr gutes Verhältnis. Er war nämlich nicht nur mein Vater, sondern auch mein bester Freund. Klar, wir haben uns gefetzt, mit Türen knallen, anschreien und allem was dazu gehört. Aber am Ende des Tages waren wir immer Freunde.
Die Beziehung zu meiner Mutter ist wechselhaft. Es gibt Zeiten, in denen kommen wir wunderbar miteinander aus, und dann gibt es Zeiten, in denen ich ernsthaft überlege, auszuwandern ohne ihr Bescheid zu geben. Größtenteils ist dafür Imperator Palpatine (IP) verantwortlich. Sicher, es ist einfach anderen die Schuld zu geben. Ich weiß, daß ich an den Umständen nicht komplett schuldlos bin. Aber IP hat dazu ganz wesentlich beigetragen. Das fängt damit an, daß er mich geschlagen hat, weil ich seinem Befehl nicht gehorcht habe. Dabei ging es um eine irrellevante Kleinigkeit, die zu erklären den Rahmen dieses Blogs sprengen würde. Solche Vorkommnisse waren aber keine Seltenheit, also habe ich meine Mutter darauf angesprochen. Als sie keine Anstalten machte, die Situation zu verändern, habe ich meine Konsequenzen ge- und bin bei meinem Vater eingezogen. Damals war ich zwölf und meine Mutter mit IP liiert, aber noch nicht verheiratet. Meine Brüder, damals zehn (Dalí) und sieben (Sido) Jahre alt, waren noch nicht in der Lage, es mir gleichzutun. Sie haben also weiter bei meiner Mutter und IP gewohnt und meinen Vater und folglich auch mich an jedem zweiten Wochenende besucht.
Zwischen meinen Eltern brach zwischendurch der Krieg um das Sorgerecht aus, es gab Waffenstillstände, immer wieder Krieg und letzen Endes das geteilte Sorgerecht. Mit dem Urteil etablierte sich der andauernde Waffenstillstand.
Seit dem Tod meines Vaters geht es irgendwie immer weiter bergab. Das manifestiert sich vor allem in der Entwicklung Sidos. Wer im Alter von zwölf Jahren seinen Vater verliert, hat es schwer. Klar. Vor allem dann, wenn die Mutter einen Typen geheiratet hat, der Mitgefühl nicht kennt und sich selber für Gott hält. Meine Brüder und ich wurden geprägt von einer Umgebung, in der unsere Entwicklung und unser seelischer Zustand weniger wert ist als die Angst einer Frau alleine zu sein. Das eigentliche Problem líegt wohl bei meiner Mutter, die nicht erkannt hat, daß ihre Flucht in die Arme eines Mannes alles nur schlimmer gemacht hat. Ich glaube, sie hatte einfach höllischen Schiss davor, mit uns Kindern alleine nicht klarzukommen. Der Typ, der ihr dabei helfen sollte, hat sich in ihrem Haus eingenistet, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, arbeiten zu gehen. Glaubt aber bloß nicht, er würde stattdessen häusliche Arbeiten wie zum Beispiel einkaufen oder putzen übernehmen. Nein nein, er sitzt den ganzen Tag vor seinem Computer. Keine Ahnung was er da macht, aber davon profitieren tut keiner.
Mittlerweile ist die Situation so eingefahren, daß mir nichts mehr einfällt, sie zu verbessern. Seit dem Erscheinen IPs erlebt Sido zu Hause, daß er nur negative Aufmerksamkeit bekommt. Daß er darauf irgendwann keinen Bock mehr hatte, liegt auf der Hand. Da er also, egal was er getan oder nicht getan, gesagt oder nicht gesagt, gut, besser oder phänomenal gemacht hat, nur beschimpft, heruntergemacht und nicht gewürdigt wurde, hat er angefangen, aus Trotz die Wünsche, Aufforderungen und Äußerungen insbesondere IPs, zu ignorieren. Das hatte wieder negative Aufmerksamkeit zur Folge, die wiederum Trotz hervorrief und so weiter...Sido hat über ein halbes Jahr bei mir gewohnt. Eigentlich sollten es höchstens ein paar Wochen sein. Nur, um allen mal eine Pause zu gönnen. Da mein Bruder es aber nicht für nötig hielt, seine Verhaltensweise in meinem Haushalt zu ändern, habe ich ihn letztlich rausgeschmissen. Klingt vielleicht hart, aber irgendwo hört auch bei mir der Spaß auf. In der Zeit, die Sido bei mir gewohnt hat, hat er sich genauso verhalten wie bei meiner Mutter, wohl weil er dieses Verhalten so sehr verinnerlicht hatte, daß er gar nicht mehr anders konnte. Aber als mein Bruder mir erzählen wollte, ich hätte kein Recht um unseren Vater zu trauern, bin ich wütend geworden. Ich mag zwar ein paar Jahre älter sein, aber einfacher hatte ich es deshalb nicht. Ein Beispiel? Ich musste meine Mutter vor Gericht schleppen. Ihr Mann meinte nämlich, ich hätte kein Recht, Unterhalt von ihr zu fordern. Die Fakten? Ich bekam damals monatlich knapp 400 € Waisengeld. Davon musste ich alles zahlen. Krankenkasse (alleine schon knapp 100 €), Miete, Lebensmittel, Kleidung, Schulzeug,...Alles.
Ich bin also hin- und hergerissen. Zwischen Mitleid, Wut, Verzweiflung und meinem eigenen Überlebenstrieb.
Und somit verbleibe ich, verzweifelt, verwirrt, nachdenklich und trotzdem sehr optimistisch,
Donna
Denn: Die Hoffnung, die stirbt zuletzt!!

Donnerstag, 13. Juli 2006

Nomen est omen??

Kommen wir also zu meinem zweiten Eintrag. Ich weiß, es ist eine Weile her, aber irgendwie war ich immer dann, wenn ich Zeit hatte, mal einen vernünftigen Eintrag zu verfassen, nicht richtig in der Laune dazu.
Es geht um Namen. Wer die Kommentare zu meinem ersten Eintrag gelesen hat, weiß, daß Dalí mich getauft hat. Ab diesem Eintrag bin ich also "Donna. Wie Donna von den Wilden 70ern". Wie er darauf gekommen ist, weiß ich nicht. Ich hoffe, er erklärt mir, inwiefern ich Donna von den Wilden 70ern ähnele. Ich würde es nämlich wirklich gerne wissen.
Dann ist da Dalí. Warum Dalí? Naja, mein Bruder ist halt nicht ganz sauber im Kopf. Auf eine gute, sehr sympathische, verrückte Art. Vor allem ist er komplett durchgedreht. Und Salvador Dalí hatte wohl auch mehr als einen Sprung in der Schüssel.
Was meinen Bruder Sido betrifft, ist das ganze eher subjektiv. Ich habe mich mit Sido dem "Musiker" nie wirklich beschäftigt und habe auch nicht das Bedürfnis danach. Meine Meinung ist folgende: Sido labert ziemlich viel Scheiße, nicht nur wenn der Tag lang ist. Er lebt definitiv nicht in der Realität. Er hält sich für verdammt toll. Und er schimpft gerne. Bis dahin gleichen sich die beiden wie ein Ei dem anderen. Außerdem glaubt mein Bruder, er sei der einzige auf der Welt, der leidet. Manchmal glaubt er auch, er sei der einzige auf der Welt. Und abgesehen davon hat er einfach ziemlich viel Müll im Kopf.
Den Mann meiner Mutter wollte ich eigentlich Darth Vader taufen, aber in Anbetracht der Tatsache, daß Darth Vader am Ende von Episode VI ja doch irgendwie gut wird, habe ich mir überlegt, ihn doch Imperator Palpatine zu nennen. Muss ich da noch was erklären? Ich glaube nicht.
Sam und Cat sind eher unspektakulär. Cat ist ein Insider, den ich an dieser Stelle nicht erklären möchte und Sam ist, naja, Sam halt. Ein bißchen wie ein Samuel (teilweise ist an Sam wirklich ein Junge verloren gegangen), ein bißchen wie Samantha von Sex and the City, obwohl weniger nymphomanisch - wer die Serie aufmerksam verfolgt (hat), weiß, daß Samantha ein sehr vielschichtiger Charakter ist, was aber nur selten zum Vorschein tritt. Aber meistens ist Sam einfach nur Sam. Universell einsetzbar und herrlich unkompliziert.
So, das war's für diesmal denn auch schon. Ich wollte zwar eigentlich mehr schreiben, bin aber so fertig, daß ich die Augen kaum noch aufhalten kann.
Ein bißchen was zum Nachdenken will ich dennoch in den Raum stellen, in diesem Fall ein Zitat von Seneca:
"Nicht weil es unmöglich ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es unmöglich."
Und so verbleibe ich, ziemlich müde,
Eure Donna

Mittwoch, 28. Juni 2006

Ahnungslosigkeit auf allen Ebenen

Ok, hier also mein erster Eintrag. Eigentlich schreibe ich diesen Blog, weil mein geliebter kleiner Bruder mich dazu gezwungen hat. Ich habe also nicht den blassesten Schimmer was ich hier tue. Warum dann einen Blog schreiben? Nunja, mein kleiner Bruder Dalí meinte, es schreiben so viele Leute Blogs - und die meisten davon schreiben schlechte und/oder langweilige -, warum nicht auch ich? Als so eine Art offenes Tagebuch, einfach um die Dinge, die mir so im Kopf rumgehen und mich beschäftigen aus dem System zu kriegen.
Nun also zum eigentlichen Thema: Ahnungslosigkeit auf allen Ebenen. Ich bin zum Beispiel komplett ahnungslos was meine Familie angeht. Irgendwas läuft da ganz eindeutig schief.
Mein Vater ist vor einigen Jahren gestorben, was natürlich sehr traurig war und immer noch ist. Aber das Leben geht weiter. Ich denke immer noch viel an meinen Pa, und bin oft traurig, dass er nicht bei mir sein kann, aber ich kann nicht mein Leben lang im Gestern leben.
Meine Eltern waren schon lange geschieden, trotzdem hat der Tod meines Vaters meine Mutter aus der Bahn geworfen. Verständlich, wenn man 20 Jahre verheiratet war und drei gemeinsame Kinder hat. Seit ich weiss nicht wie lange, aber definitiv viel zu lange, hat meine Mutter einen neuen Mann in ihrem Leben. Keiner mag ihn. Nicht ich, nicht meine Brüder, nicht die Nachbarn meiner Mutter, nicht die Freundinnen meiner Mutter, eigentlich niemand der ihn kennt. Außer seinem Vater und scheinbar meiner Mutter. Meine Mutter ist hilflos. Was nicht zuletzt auch am Tod meines Vaters liegt. Probleme hatten wir aber vorher schon jede Menge.
Dann sind da noch meine Brüder. Den einen, Dalí, hab ich ja schon erwähnt. Er ist der ältere meiner Brüder. Zwei Jahre jünger als ich, gut einen Kopf größer und extrem verrückt. Trotzdem sehr liebenswert, weil immer für mich da. Dalí und ich sind sehr weit gekommen. Es gab Zeiten, in denen wir nicht miteinander geredet oder nur gestritten haben. Im Nachhinein denke ich, dass das daran lag, dass wir einfach nichts miteinander anfangen konnten. Das hat sich geändert kurz bevor er für ein Jahr ins Ausland gegangen ist. Seitdem sind wir, naja, beste Freunde. So wie das bei Geschwistern meistens ist, wenn sie erwachsen werden.
Mein anderer Bruder, den ich einfach mal Sido nenne, ist eine andere Geschichte. Eine lange, anstrengende, traurige Geschichte. Er ist fünf Jahre jünger als ich, mitten in der Pubertät, ein Jahr vor der Volljährigkeit und sehr weit weg vom Erwachsenwerden. Meine Beziehung zu Sido wird dominiert von Mitleid, Wut und Hilflosigkeit. Aber darauf gehe ich ein andermal ein.
Wir sind alles in allem eine ziemlich dysfunktionale, schwer emotionsgestörte Familie, die, jeder für sich und alle zusammen, versuchen, das Beste aus dem zu machen, was das Leben zu bieten hat. Völlig normal also.
Völlige Ahnungslosigkeit auch im Bereich Freunde. Wie gestaltet man seine Freizeit, wenn alle Freunde auf einmal weg sind? Ich bin nicht der beliebteste Mensch auf der Welt, soll heißen, ich bin nicht jemand, der 500 Freunde hat. Ich habe drei richtige, echte, beste Freunde. Der erste ist mein Bruder Dalí. Dann ist da Samantha, die ich kenne seit ich ein Baby bin. Und Last aber ganz sicher nicht Least ist da noch Catherine. Und keiner studiert in Hamburg. Dalí ist in Trier immatrikuliert, Cat in Jena und Sam studiert in den USA in Indiana.
Ich versuche, zu Sam Kontakt zu halten, was schwierig ist, weil sie Ewigkeiten braucht um auf eine e-mail zu antworten. Und da sie nur einmal im Jahr für den Sommer nach Hamburg kommt, haben wir dann natürlich viel aufzuholen. Trotzdem schade. Jemanden, den man sein Leben lang kennt und der ein verdammt guter Freund ist möchte man öfter um sich haben, oder zumindest regelmäßigen und engen Kontakt. Aber Telefonate in die USA sind relativ teuer (zumindest wenn man sie einmal die Woche führt) und Telefonate von den USA nach Deutschland sind schlicht unbezahlbar.
Was Cat in Jena angeht, ist das etwas einfacher. Da wir beide Freiminuten für das deutsche Festnetz haben ist das Telefonieren bezahlbar, und deshalb sprechen wir einmal die Woche. Klappt zwar nicht immer, aber doch meistens. Auf alle Fälle geben wir uns Mühe, die Freundschaft aufrecht zu erhalten. Ist aber doch etwas anderes als wenn man in der selben Stadt wohnt und sich regelmäßig sieht. An dieser Stelle eine Entschuldigung an Cat: Es tut mir wahnsinnig leid, Süße!! Ich weiss, ich wollte am Sonntag anrufen, aber es ist irgendwie immer was dazwischen gekommen. Sei mir nicht böse, ich hab ein ganz schlechtes Gewissen und ruf Dich an, sobald ich hier fertig bin!!
Und Dalí in Trier, wir telefonieren, chatten via ICQ, e-mailen und schreiben SMS...und das mindestens einmal die Woche, meistens aber öfter. Da also eher keine Probleme. Trotzdem solltest Du eins wissen, Dalí: Ich vermisse Dich und bin Dir für die vielen Telefonate und anderweitige Gespräche unendlich dankbar!!
Weiter im Text. Ahnungslosigkeit macht sich auch breit, wenn's um meine Zukunft geht. Ich hab 2004 mein Abi gemacht und seitdem herrscht Ahnungslosigkeit. Was tun, was tun?? Nicht den blassesten Schimmer und nur zu Hause rumsitzen geht auch nicht klar. Machen wir also erstmal eine einjährige schulische Ausbildung zur Kaufmännischen Assistenz, Fachrichtung Fremdsprachen. Übersetzt ins Deutsche heisst das dann "Tippse". Wie auch immer, irgendwann fängt man dann an nachzudenken. Man überlegt sich, dass vielleicht all die Leute, die einem sagen, man solle doch Jura studieren, Recht haben. Und dann bewirbt man sich. Völlig euphorisch springt man durch die Gegend wenn der Zulassungsbescheid kommt und freut sich. Bis man nach drei Semstern feststellt, dass Jura zwar wahnsinnig interessant ist, aber irgendwie völlig falsch für einen selber. Und dann steht man da. Wieder auf null. Und völlig ahnungslos.
Dabei will ich es für heute einmal belassen. Denn ganz ehrlich, ich weiß nicht, was ich jetzt noch schreiben soll. Wie gesagt: Ahnungslosigkeit auf allen Ebenen.

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Zuletzt aktualisiert: 4. Jan, 18:22

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