Donnerstag, 10. August 2006

Nachbarn und Briefe

In diesem Eintrag soll es um Nachbarn und Briefe gehen. Von meinen ersteren habe ich nämlich einen letzteren bekommen.
Für diejenigen, die es nicht wissen: ich habe einen kleinen Hund. Wobei sich das "klein" auf das Alter des Hundes bezieht, nicht auf seine Größe. Amadeus "der Bekloppte" ist an der Schulter nämlich etwa 65 cm groß und wiegt gute 30 kg. Ein kleiner Querschläger, seine Eltern sind nämlich beide kleiner. Wie das bei Mischlingen halt so ist, da weiß man nie was man am Ende bekommt. Und um Amadeus geht es in dem Brief, den ich von meinen Nachbarn bekommen habe. Dieser Brief hat mich ziemlich aufgeregt. Ich war so wütend, daß ich angefangen habe zu weinen. (Das passiert mir manchmal.) Ich habe einen Antwortbrief geschrieben, der seitdem bei mir zu Hause rumliegt. Nun habe ich mir gedacht, ich könnte diese beiden Briefe doch hier veröffentlichen und das mache ich jetzt. Viel Spaß beim Lesen!

"Hallo Nachbarn,
sind Sie auch als Kinder an den Ohren gezogen worden?
Dieser Hund ist zu groß für Sie, ein kleiner hätte es auch getan.
Uns tut dieses Tier erbärmlich leid, viele Nachbarn sind entsetzt über die Erziehungsmethode.
Ein Tier möchte mit anderen Hunden spielen und nicht stundenlang übern Balkon gucken.
Wir werden es uns noch eine zeitlang anschauen, dann werden wir den Tierschutz einschalten. Bewegen Sie sich mal und gehen Sie mit dem armen Hund spazieren.
Auch möchten wir, dass abends der Kot aufgenommen wird, dort spielen Kinder.
Wir möchten noch nicht die Saga einschalten. Bitte denken Sie an unsere Bitte und erziehen Sie den Hund richtig.
die Anwohner"

"An „die Anwohner“,
sind Sie als Kinder nicht beachtet worden? Denn so sehr, wie Sie sich in unser Privatleben einmischen, scheinen Sie nichts Besseres zu tun zu haben.
Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen, von einem Hundewelpen, der „in die Wurst“ gekommen wäre, wenn sich nicht zwei Menschen seiner erbarmt hätten. Sie haben ihn aufgenommen, ohne vorher zu wissen, wie er aussieht oder wie groß er werden würde. Diese Menschen haben kein Geld für eine teure Hundeschule oder einen teuren Hundetrainer. Trotzdem geben Sie sich Mühe, den Hund so zu erziehen, dass er niemanden belästigt. Er soll nicht einfach auf Fremde, egal ob Menschen oder andere Hunde, zulaufen und sie anspringen. Es ist klar, dass das gerade bei einem großen Hund zu Problemen führen kann. Der Hund ist aber noch jung und vergisst manchmal, was er bereits gelernt hat. Und es kann ganz schön weh tun, wenn ein 30-Kilo-Hund mit Schwung an der Leine zieht. Die Geste, einen Hund an den Ohren zu fassen um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, tut ihm nicht weh. Daß der Hund dann fiept, liegt daran, daß er weiß, daß er Mist gebaut hat und nicht will, daß Frauchen böse mit ihm ist.
Außerdem ist es nicht fair, dass Sie, ohne unseren Tagesablauf zu kennen, darauf schließen, dass der Hund keine Bewegung bekommt. Wann gucken Sie denn immer aus dem Fenster, um Ihre Nachbarn zu beobachten? Auch schon morgens um 6:00 oder 7:00 Uhr? Dann wird dieser Hund nämlich ausgeführt. Und das immer mindestens 1 ½ Stunden lang. Da trifft man immer andere Mensch-Hund-Gespanne, die sich einen Moment Zeit nehmen, um die Hunde spielen zu lassen. Auch treffen sich Herrchen und Frauchen besagten Hundes mit einem befreundeten Pärchen, die eine Hündin haben. Die beiden Tiere verstehen sich sehr gut und freuen sich immer, wenn sie zusammen spielen können. Diese Treffen finden zwar nicht immer, aber doch fast immer, einmal die Woche statt. Außerdem geht Frauchen mit dem Hund auch oft in den Stall, damit der Hund lernt, mit Kindern, Pferden und Katzen umzugehen. Auch hier trifft man immer wieder auf andere Hunde mit ihren Besitzern und auch hier findet sich immer etwas Zeit zum Spielen. Ganz abgesehen davon, finden Pferd und Hund es auch wahnsinnig toll, sich gegenseitig zu jagen. Der Hund wird also durchaus genügend bewegt, nur vielleicht nicht genau dann, wenn Sie gerade hinsehen.
Zu ihrem letzten Kritikpunkt: Kot. Der kommt immer in eine Tüte, die dann postwendend im Müllcontainer landet. Vielleicht schließen Sie von sich auf andere. Vielleicht kriegen Sie auch einfach nur was durcheinander. Aber wir nehmen unseren Kot immer mit und schmeißen ihn weg. So wie es sich gehört.
Also, fassen Sie sich ein Herz, gehen Sie in sich und denken Sie einen Moment lang nach. Dinge sind nicht immer so wie sie scheinen. Rechtfertigt der falsche Eindruck eines Fremden, daß Eltern ihr Kind weggenommen wird? Nein? Dann nehmen Sie mir nicht meine Eltern weg. BITTE!!
Vielen Dank im Voraus von einem kleinen Hund, der sich dort wo er ist, sehr wohl fühlt.
Euer Amadeus"

Diese beiden Briefe lasse ich jetzt einfach mal so im Raum stehen.
Auch gelobe ich Besserung und verspreche, regelmäßiger zu schreiben.
Donna
dali - 19. Sep, 17:16

.

Hey Donna,

gut zu sehen, dass du eine Lösung für das ewige Problem des alten Blogs gefunden hast. Auch ist gut zu sehen, dass twoday.net deine ganzen alten Einträge, inklusive des alten, der beim alten Blog verschwunden war, übernommen hat. Ich freue mich darauf, weiterhin bei dir mitlesen zu können.

Hugs&Kisses,

Dalí

derangedcrazyperson - 19. Sep, 17:45

Dalí,
wenn ich ehrlich bin, hatte ich einfach keinen Bock mehr. Nichts hat funktioniert und niemanden interessiert's.
Die alten Einträge habe ICH kopiert und eingefügt, den, der verschwunden war, musste ich neu schreiben... :(
Aber egal, ich bin guter Dinge und freue mich auf einen funktionierenden Blog, der Spaß macht!
Love, Donna
PS: Can't wait to see you!! When you coming??

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